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Technologie im Gesundheitswesen: Die Auswirkungen von Automatisierung auf den Apothekerberuf


Sara Garuti
30. Oktober 2023
Krankenhaus
Lesezeit: 3 Min.
Technologischer Fortschritt verändert die Rolle von Apothekern grundlegend. Automatisierungslösungen können Routinearbeiten und sich wiederholende Aufgaben übernehmen, sodass Apotheker:innen mehr Zeit für komplexere Aufgaben zur Verfügung steht. Sie können sich auf Aufgaben konzentrieren, die besondere Kenntnisse, professionelles Urteilsvermögen und Erfahrung erfordern, wie z. B. die Herstellung von Spezialmedikamenten, die Beratung von Patienten sowie pharmazeutische Forschung und Innovation.
Technologie im Gesundheitswesen

Implementierung von Automatisierung in Krankenhäusern: Change-Management

Obwohl die Apothekenautomatisierung eine große Erleichterung ist, erfordert es Geduld und Anpassungsfähigkeit, neue Technologien in die tägliche Routine zu integrieren und zu lernen, wie neu eingeführte Prozesse tatsächlich funktionieren.

Mit der Einführung der Automatisierung im Gesundheitswesen, sind die Krankenhäuser gezwungen, ihre betrieblichen und organisatorischen Abläufe zu überdenken. Automatisierung verändert nicht nur die Art und Weise, wie Aufgaben erledigt werden, sondern auch das Zusammenspiel verschiedener Prozesse. Das führt insbesondere in der Anfangsphase zu veränderten Arbeitsabläufen.

Change-Management-Prinzipien können den Übergang zur neuen Technologie erleichtern und mögliche Störungen minimieren. Effektive Kommunikation ist dabei das A und O. Sicherzustellen, dass das Apothekenpersonal darüber informiert ist,

  • warum die Veränderung stattfindet,
  • wie sie ihnen nützt, und
  • wie sie umgesetzt wird,

ist entscheidend für die Akzeptanz. Schulungen sind sinnvoll, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter mit der neuen Technologie und den neuen Prozessen vertraut sind.

Darüber hinaus muss durch die Führungsebene eine Kultur gefördert werden, die Wandel willkommen heißt und kontinuierliches Lernen unterstützt. Anfänglicher Widerstand gegen Veränderungen ist normal, vor allem, wenn fortschrittliche Technologien wie automatisierte Systeme im Gesundheitswesen eingeführt werden. Wenn die Mitarbeiter jedoch von Anfang an in die Entscheidungsprozesse einbezogen, ihre Bedenken ernst genommen und die Vorteile der Apothekenautomatisierung hervorgehoben werden, können Krankenhäuser Ängste und Widerstände gegenüber Neuerungen abbauen.

Das Warum erklären: Vorteile automatisierter Prozesse

Insbesondere von Beginn an das „Warum“ zu erklären, vermeidet Frustration beim Personal. Eine leicht verständliche Kommunikation ist ein guter Ansatz. Es ist hilfreich dabei sowohl die Vorteile für die gesamte Gesundheitseinrichtung als auch die Vorteile für jeden Einzelnen hervorzuheben.

Die Automatisierung bringt mehrere positive Effekte mit sich, die letztlich die Prozesse im Gesundheitswesen optimieren:

  • Effizienzsteigerung: Automatisierte Systeme können repetitive Aufgaben schneller und genauer ausführen als Menschen. So werden Fehler reduziert und die Patientensicherheit verbessert. Zum Beispiel gewährleisten automatisierte Medikamentenausgabesysteme, dass das richtige Medikament zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Patienten abgegeben wird (5-R-Regel), wodurch Medikationsfehler minimiert werden.
  • Bessere Nachverfolgung und Bestandsverwaltung
  • Durch Automatisierung gewinnt das Gesundheitspersonal Zeit, um sich auf komplexere Aufgaben und die direkte Patientenversorgung zu konzentrieren.
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Prozessautomatisierung in Apotheken

Trotz des Umdenkens muss das gesamte Apothekenpersonal neue Fähigkeiten und Kenntnisse über die Technologie erlangen, um in der Apotheke mit der Automatisierung arbeiten zu können:

  1. Verständnis für grundlegende Abläufe von robotergesteuerten Ausgabesystemen wie Apothekenlagersystemen und Unit-Dose-Lösungen.
  2. Verständnis für Daten und Informationen, die von den Systemen generiert werden.
  3. Grundlegende Fähigkeiten zur Fehlerbehebung.

 

1 Verständnis für grundlegende Abläufe

Ein gewisses Verständnis für die grundlegenden Funktionsweisen von robotergesteuerten Ausgabesystemen und Unit-Dose-Systemen ermöglicht es dem Apothekenpersonal, die Vorteile der Automatisierungstechnologie optimal zu nutzen. In der Regel stellen Hersteller umfassende Schulungen und Benutzerhandbücher zur Verfügung, die dabei helfen, operative Aspekte zu erfassen.

2 Verständnis für Daten und Informationen

Es ist ebenfalls wichtig, die Daten und Informationen zu verstehen, die die automatisierten Systeme generieren. So können sinnvolle Erkenntnisse gewonnen, informierte Entscheidungen getroffen und die Apothekenprozesse kontinuierlich auf der Grundlage der gesammelten Informationen verbessert werden. Ob es darum geht, den Medikadmentenbestand zu optimieren, Ausgabemuster zu identifizieren oder die Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten – ein Verständnis für die Funktionsweise des Automatisierungssystems befähigt Apotheker dazu, datengesteuerte Strategien für eine verbesserte Patientenversorgung und verbessertes Apothekenmanagement zu nutzen.

3 Grundlegende Fähigkeiten zur Fehlerbehebung

Obwohl automatisierte Systeme einen reibungslosen Betrieb sicherstellen sollen, können natürlich Probleme, Fehler oder unerwartete Verhaltensweisen auftreten. Wenn Apotheker:innen in der Lage sind, Probleme zu identifizieren und zu wissen, wann sie professionelle Unterstützung vom Lieferanten in Anspruch nehmen sollten können Ausfallzeiten und Störungen in den Prozessen minimiert werden.

Fazit: Die Umstellung fällt leichter, wenn die Gründe klar sind

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Integration der Automatisierung sowohl Herausforderungen als auch Chancen für das Gesundheitswesen und die Apothekenlandschaft mit sich bringt. Die anfänglichen Veränderungen können zwar anstrengend sein, die Vorteile, schlankere Prozesse, höhere Patientensicherheit und bessere Behandlungsergebnisse, überwiegen jedoch.

Hier schreibt: Sara Garuti
Sara Garuti

Als Marketing and Communications Manager ist Sara für die Erstellung und Veröffentlichung von Marketinginhalten in der EMEA-Region zuständig. Nachdem sie sich viele Jahre dem Produktmarketing und dem Eventmanagement gewidmet hat, konzentriert sie sich heute auf den digitalen Bereich, um Kunden ein optimales Omnichannel-Erlebnis zu bieten.


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