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4+4 Unit-Dose-Vorteile für mehr Patientensicherheit


Julian Vogelsanger
13. Oktober 2021
Krankenhaus
Lesezeit: 4 Min.
Verwechslungen bei der Verabreichung von Medikamenten oder vertauschte Ziffern bei der Dosierung sind zwar niemals beabsichtigt, kommen im hektischen Krankenhausalltag aber leider durchaus vor. Menschliche Fehler wie diese entstehen oftmals durch Zeitmangel des Pflegepersonals oder starre Arbeitsabläufe. Sie können schwerwiegende Folgen für die Gesundheit des Patienten haben und auch das medizinische Personal selbst leidet darunter. Verpackungs- und Dosierungsfehler können jedoch durch die Implementierung einer automatisierten Unit-Dose-Lösung vermieden werden. Gleichzeitig wird dadurch die Patientensicherheit erhöht.
8 Vorteile von Unit Doses

Die Gewährleistung der Patientensicherheit und der Umgang mit dem steigenden Kostendruck sind seit vielen Jahren Herausforderungen im Gesundheitswesen, die durch Lösungen zur Apothekenautomatisierung bewältigt werden können. Aufgrund neuer Vorschriften und der Herausforderung, die höchsten Standards in Bezug auf die Patientensicherheit aufrechtzuerhalten, beschleunigt sich das Innovationstempo in diesem Bereich rasant. Gleichzeitig sieht sich die Gesundheitsbranche aber mit einem zunehmenden Fachkräftemangel und dem Druck zur Effizienzsteigerung konfrontiert. All dies kann zu Medikationsfehlern führen.

Durch die Implementierung des Unit-Dose-Konzepts werden solche Fehler reduziert. Es ergeben sich eine Reihe von Vorteilen, wenn sowohl ein patientenunabhängiges Unit-Dose-Präparat als auch ein patientenspezifischer Unit-Dose-Ring verwendet wird.

 

4 Vorteile der patientenunabhängigen Unit Dose

1. Die Originalverpackung

Beim Einsatz von Unit Doses in klinischen Arbeitsabläufen bleiben Medikamente bis zur Verabreichung an den Patienten in ihrer Originalverpackung.

Dies verhindert bei der Medikamentenlagerung den Kontakt mit der äußeren Umgebung und beugt so jede Art von Kontamination vor. So kann die vom Hersteller garantierte Qualität gewährleistet werden.

 

2. Verarbeitung einer Vielzahl von Medikamentenformen

Nicht nur blisterverpackte Standardtabletten eignen sich für die Erstellung einer Einzeldosis. Verschiedenste Arzneiformen können zu einer Unit Dose umverpackt werden:

  • Sowohl Standard- als auch Sonderformen von Blisterverpackungen
  • Medikamente, die nicht außerhalb ihres Originalblisters gelagert werden können, wie beispielsweise lösliche oder Schmelz-Tabletten
  • Lose orale Feststoffe
  • Zäpfchen
  • Ampullen
  • Transdermale Pflaster
  • Vorgefüllte Spritzen
  • Zytostatika in Tablettenform

 

3. Unit Doses ermöglichen Serialisierung

Markenname, Wirkstoff, Darreichungsform, Dosierungsstärke, Chargennummer oder Verfallsdatum begleiten eine Unit Dose in jedem Schritt der Medikamentenhandhabung. Die Serialisierung ermöglicht so jederzeit eine exakte Identifikation eines Medikaments – von der Lagerung und Entnahme bis hin zum Patientenbett. Barcodes lösen hierbei das Problem der Handhabung von „Look Alike Sound Alike“-Medikamenten (LASA), sprich Medikamente die ähnlich klingen oder aussehen.

Darüber hinaus schafft Serialisierung auch die Basis für eine exakte Rückverfolgung sowie zuverlässige Dokumentation.

4. Weniger Verschwendung von Medikamenten

Normalerweise kann ein Medikament, das einem Patienten zugeordnet ist, jedoch nicht eingenommen wurde, aufgrund strenger Datenschutz- und Lagerungsvorschriften keinem anderen Patienten mehr verabreicht werden. Bei der Anfertigung von Unit Doses ist es hingegen nicht notwendig, Patientendaten auf die umverpackten Medikamente zu drucken. Dadurch wird ermöglicht, das nicht gebrauchte Medikamente auf der Station in den Bestand zurückgehen und zu einem späteren Zeitpunkt einem anderen Patienten verabreicht werden können.

Das funktioniert auch, weil das Verfallsdatum von Herstellern und die Lagerbedingungen beim Unit-Dose-Konzept erhalten bleiben. Abfälle, die in der Medikamentenversorgungskette anfallen, können so reduziert werden.

 

Unit Dose Verabreichung am Krankenbett
Übergabe einer Unit-Dose-Therapie direkt am Krankenbett einer Patientin.

4 weitere Vorteile, die dank patientenspezifischer Unit Doses entstehen

5. Simultane Handhabung einzelner Unit Doses und Erstellung von Therapien

Medikamententherapien und einzelne Unit Doses können unabhängig voneinander erstellt werden, da Einzeldosen auf Grundlage von Nutzungsstatistiken der Krankenhäuser vorab vorbereitet werden können.

Wird eine patientenindividuelle Dosis benötigt, erstellt ein intelligentes Dosiersystem einen Medikamentenring, der alle für diesen einen Patienten verordneten Medikamente beinhaltet. Damit ist die Bereitschaft gewährleistet, für jeden Patienten jederzeit eine patientenspezifische Therapie zu erstellen und bereitzustellen.

6. Mehr Zeit und Sicherheit durch einfache und schnelle Verabreichung des Medikaments am Patientenbett

Ein weiterer Vorteil eines automatisierten Unit-Dose-Verpackungs- und Kommissionierungssystems ist, dass Therapien automatisch vorbereitet werden. Dazu gehört sowohl das Bündeln der Medikamente in einem Therapiering, als auch das separate Hinzufügen der patientenspezifischen Information auf einer separaten Karte.

Auf der Station nimmt eine Pflegekraft den Ring entgegen und verabreicht die Medikamente schnell und sicher an Patienten an seinem Bett. Das erhöht die Patientensicherheit erheblich, da menschliche Berührungen aus dem Medikamentenumpackprozess ausgeschlossen sind. Das Pflegepersonal spart außerdem Zeit bei der Vorbereitungsarbeit – wertvolle Zeit, die für die Patientenpflege genutzt werden kann.

7. Qualitativ hochwertige Dokumentation

Die Serialisierung enthält spezifische Informationen über das Medikament. Wird eine patientenspezifische Therapie vorbereitet, werden dem Ring, Informationen über den jeweiligen Patienten mithilfe eines scanbaren Codes hinzugefügt.

Sensible Daten eines Patienten können jedoch leicht entfernt werden, da sie sich auf einer separaten Karte am Ring befinden. Dank dieser Dokumentation ist jeder Schritt in der Therapie eines Patienten nachvollziehbar – für maximale Sicherheit während der Verabreichung von Medikamenten.

8. Wiederverwendbare Medikamente

Eine patientenspezifische Therapie, die nach dem Unit-Dose-Prinzip durchgeführt wird, ermöglicht ein unkompliziertes Rückgabemanagement: Ändert sich eine Verschreibung oder wird die patientenindividuelle Therapie nicht mehr benötigt, kann ein Unit-Dose-Ring aufgeschnitten und die einzelnen Packungen zurück in den Kreislauf gegeben werden. Dadurch wird teurer und unnötiger Arzneimittelabfall vermieden.

Wie Sie sehen, erzielen Unit Doses unterschiedliche Vorteile im klinischen Umfeld. Für die Umsetzung des Unit-Dose-Konzepts ist die Infrastruktur der Krankenhäuser eine wichtige Voraussetzung. Die Ausstattung von Krankenhäuser mit moderner IT-Infrastruktur, wie z. B. elektronischen Verordnungssystemen, spielt hierbei eine große Rolle.

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Hier schreibt:

Julian Vogelsanger aus dem Produktmanagement. Seine Erfahrungen mit PillPick und MedSMART nutzt er, um clevere Workflows für die Bedürfnisse unserer Kunden zu entwickeln.


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